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von Antje Heuser 26. Februar 2025
Kommunikation ist das Fundament jeder erfolgreichen Zusammenarbeit – und doch oft die Ursache für Missverständnisse und Konflikte. Gerade im Arbeitsalltag prallen unterschiedliche Perspektiven, Erwartungen und Emotionen aufeinander. Die Frage ist nicht, ob es Konflikte gibt, sondern wie wir damit umgehen. In diesem Artikel stelle ich sechs Strategien vor, mit denen Sie als Führungskraft Konflikte entschärfen und eine Kommunikationskultur schaffen, die Vertrauen statt Spannungen fördert. 1. Zuhören – aber wirklich Oft hören wir zu, um zu antworten – nicht, um zu verstehen. In Konfliktsituationen bedeutet echtes Zuhören, sich innerlich zurückzunehmen und nicht sofort in den „Erklär- oder Verteidigungsmodus“ zu schalten. Tipp: Nutzen Sie die 3-Sekunden-Regel: Lassen Sie nach einer Aussage drei Sekunden vergehen, bevor Sie antworten. Das gibt Raum für Reflexion – und zeigt Ihrem Gegenüber, dass Sie wirklich zuhören. Praxis-Beispiel: Anstatt sofort zu widersprechen, sagen Sie: "Lass mich kurz überlegen, was du gerade gesagt hast …" Das nimmt Spannung aus dem Gespräch und zeigt Interesse an der Perspektive des anderen. 2. Das unausgesprochene Problem erkennen Nicht jeder Konflikt entsteht aus dem, was gesagt wird – oft geht es um das, was unausgesprochen bleibt. Führungskräfte sollten darauf achten, was zwischen den Zeilen mitschwingt: Körpersprache, Tonfall oder wiederkehrende Muster in der Teamdynamik. Tipp: Achten Sie in Meetings darauf, wer sich zurückzieht, wer defensiv reagiert oder wer oft unterbrochen wird. Hier könnten sich unterschwellige Konflikte verbergen. Praxis-Frage: "Ich habe das Gefühl, dass noch etwas unausgesprochen ist – gibt es etwas, das wir klären sollten?" Diese Frage öffnet den Raum für ehrliche Gespräche. 3. Ich-Botschaften statt Vorwürfe Viele Konflikte eskalieren, weil wir in den „Du-machst-alles-falsch“-Modus verfallen. Doch Vorwürfe führen meist nur dazu, dass sich das Gegenüber verteidigt. Tipp: Formulieren Sie Ihre Aussagen als Ich-Botschaften, um Verantwortung für die eigene Wahrnehmung zu übernehmen. Beispiel: ❌ „Du hörst mir nie zu!“ ✅ „Ich habe das Gefühl, dass meine Argumente nicht ganz angekommen sind.“ Diese kleine sprachliche Veränderung kann die Gesprächsdynamik völlig verändern. 4. Die richtige Frage zur richtigen Zeit stellen Fragen sind mächtige Werkzeuge – wenn sie klug eingesetzt werden. In Konflikten können offene Fragen dabei helfen, Perspektiven zu erweitern und festgefahrene Positionen aufzuweichen. Tipp: Nutzen Sie statt geschlossener Fragen („Hat das jetzt jeder verstanden?“) lieber offene Fragen wie: „Was brauchen wir, um hier eine Lösung zu finden?“ „Wie können wir es das nächste Mal besser machen?“ Solche Fragen lenken den Fokus weg vom Problem – hin zur Lösung. 5. Ruhe bewahren, wenn es schwierig wird Manche Gespräche eskalieren schnell – doch als Führungskraft ist Ihre Haltung entscheidend. Wer selbst ruhig bleibt, gibt dem Team ein Vorbild für konstruktiven Umgang mit schwierigen Situationen. Tipp: Nutzen Sie bewusst Sprechpausen. Langsames Sprechen und ruhiges Atmen signalisieren Gelassenheit – und helfen, hitzige Gespräche zu entschärfen. Praxis-Beispiel: ❌ „Das ist doch Unsinn!“ ✅ „Lass uns kurz innehalten – ich glaube, wir reden gerade aneinander vorbei.“ Diese einfache Strategie kann Eskalationen verhindern. 6. Feedback als Prävention für Konflikte nutzen Viele Konflikte entstehen, weil Erwartungen nicht klar sind oder weil Ärger zu lange unterdrückt wurde. Regelmäßiges, wertschätzendes Feedback kann helfen, Spannungen frühzeitig aufzulösen, bevor sie eskalieren. Tipp: Die WWW-Methode (Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch) eignet sich besonders gut für konstruktives Feedback: • Wahrnehmung: „Mir ist aufgefallen, dass du in Meetings oft sehr direkt argumentierst …“ • Wirkung: „… das führt manchmal dazu, dass sich andere zurückziehen.“ • Wunsch: „Ich fände es hilfreich, wenn wir stärker auf eine offene Diskussion achten.“ Praxis-Beispiel: Führen Sie regelmäßige „Feedback-Runden“ ein, in denen sich Teammitglieder offen austauschen können. So entstehen weniger unausgesprochene Spannungen. Fazit: Kommunikation ist mehr als Worte Gute Kommunikation bedeutet nicht nur, klare Botschaften zu senden, sondern auch, richtig zuzuhören, Zwischentöne wahrzunehmen und auf die eigene Wirkung zu achten. Führungskräfte, die Konflikte als Chance zur Weiterentwicklung sehen, schaffen eine Atmosphäre, in der Probleme offen angesprochen werden können – und genau das macht den Unterschied zwischen einem funktionierenden Team und einem, das sich in Missverständnissen verliert.
von Antje Heuser 17. Februar 2025
In der heutigen dynamischen Arbeitswelt gewinnen Stärkentests zunehmend an Bedeutung. Sie unterstützen Führungskräfte und Teams dabei, individuelle Potenziale zu erkennen und gezielt zu fördern. Ein herausragendes Instrument in diesem Bereich ist das 9Levels Profil, das auf den Forschungen von Prof. Clare W. Graves basiert. Dieses Profil bietet einen tiefgehenden Einblick in die Werte und Denkmuster von Individuen und Organisationen. Stärkentests sind diagnostische Werkzeuge, die darauf abzielen, die individuellen Fähigkeiten, Talente und Potenziale einer Person zu identifizieren. Sie liefern wertvolle Informationen über persönliche Stärken und Entwicklungsfelder, was sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext von Vorteil ist. Durch das Verständnis der eigenen Stärken können Führungskräfte effektiver agieren und Teams harmonischer sowie produktiver zusammenarbeiten. 9Levels Profil Das 9Levels Profil ist ein wissenschaftlich fundiertes Analysetool, das die Werte und Denkmuster von Personen, Teams und Organisationen sichtbar macht. Es basiert auf dem integralen Entwicklungsmodell von Prof. Clare W. Graves und ermöglicht es, die aktuelle Werteebene eines Individuums oder einer Gruppe zu bestimmen. Dies ist entscheidend, um maßgeschneiderte Entwicklungsmaßnahmen abzuleiten und Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten. Das Modell unterscheidet neun verschiedene Werteebenen, die jeweils spezifische Denkmuster und Verhaltensweisen repräsentieren. Jede dieser Ebenen beeinflusst, wie Menschen denken, Entscheidungen treffen und handeln. Das Verständnis dieser Ebenen ermöglicht es, Kommunikationsstrategien und Führungsstile entsprechend anzupassen. 9Levels Profil im Coaching Im Coaching-Prozess dient das 9 Levels Profil als effektives Instrument, um die individuellen Werte und Denkmuster von Klienten zu analysieren. Durch die Identifizierung der aktuellen Werteebene können maßgeschneiderte Entwicklungspläne erstellt werden, die den Klienten dabei unterstützen, persönliche und berufliche Ziele zu erreichen. Zudem fördert das Profil das Verständnis für zwischenmenschliche Dynamiken und erleichtert die Kommunikation innerhalb von Teams. Vorteile für Teams und Unternehmen Neben dem Personal Value System (PVS) für Einzelpersonen, steht beim Group Value System (GVS) das Team im Fokus. Wie verhält sich das Wertesystem innerhalb des Teams oder einer Gruppe? Zusätzlich kann die Analyse für Organisationen im Organisation Value System (OVS) angewandt werden. Wissenschaftlich valide Analysebögen zeigen Wertesysteme und decken Widerstände gegenüber bestimmten Wertevorstellungen auf. Gezielte Personal entwicklung: Durch das Erkennen der individuellen Werteebenen können Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen passgenau gestaltet werden. Effektiveres Change-Manage ment: Veränderungsprozesse können unter Berücksichtigung der vorherrschenden Werteebenen geplant und umgesetzt werden, was die Akzeptanz und den Erfolg steigert. Verbesserte Teamdynamik: Das Verständnis der unterschiedlichen Werteebenen innerhalb eines Teams fördert die Zusammenarbeit und minimiert Konflikte. Optimierte Führung: Führungskräfte können ihren Führungsstil an die Werteebenen ihrer Mitarbeiter anpassen und somit deren Motivation und Leistungsbereitschaft erhöhen. Das 9 Levels Profil bietet einen umfassenden Ansatz, um die Werte und Denkmuster von Individuen und Organisationen zu analysieren. Durch die Anwendung dieses Instruments können Führungskräfte und Teams ihre Zusammenarbeit optimieren, Veränderungsprozesse effektiver gestalten und eine werteorientierte Unternehmenskultur fördern. Die Investition in ein solches Analysetool trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg und zur Zufriedenheit aller Beteiligten bei.
von Antje Heuser 27. Januar 2025
1. Rückblick: Reflexion als Basis für Neuanfänge Bevor der Blick nach vorne geht, lohnt es sich, innezuhalten und zurückzuschauen. Ein bewusster Rückblick schafft Klarheit darüber, welche Erfahrungen Sie mitnehmen und welche Sie hinter sich lassen möchten. Fragen, die dabei helfen können: Was waren die größten Erfolge des letzten Jahres – und warum? Welche Herausforderungen haben mich besonders gefordert? Was möchte ich 2025 bewusst anders machen? Tipp: Halten Sie Ihre Antworten schriftlich fest. Das bewusste Notieren hilft, Muster zu erkennen und Entscheidungen fundierter zu treffen. Reflexion ist keine Schwäche – sie ist die Grundlage für bewusste Führung. 2. Ziele setzen: Klarheit schafft Orientierung Ziele sind nur dann wirksam, wenn sie klar und realistisch formuliert sind. Statt sich in vagen Vorsätzen zu verlieren, können Sie sich an der bewährten SMART-Methode orientieren: Spezifis ch: Definieren Sie Ihr Ziel so konkret wie möglich. Messbar: Wie erkennen Sie, ob Sie das Ziel erreicht haben? Attraktiv: Ist das Ziel motivierend und für Sie persönlich wichtig? Realistisch: Können Sie es mit den vorhandenen Ressourcen schaffen? Terminiert: Bis wa nn möchten Sie das Ziel erreicht haben? Praxisbeispiel: Ein vages Ziel wie „Ich möchte effektiver führen“ lässt sich schwer umsetzen. Ein SMART-Ziel könnte dagegen lauten: „Bis zum Ende des ersten Quartals etabliere ich ein wöchentliches Feedbackgespräch mit meinem Team, um die Zusammenarbeit zu stärken.“ 3. Gemeinsam stark: Das Team einbinden Führung bedeutet, andere mitzunehmen und nicht alles allein zu tragen. Ein starkes Team ist der Schlüssel, um langfristige Ziele zu erreichen. Kommunizieren Sie offen, wohin die Reise 2025 gehen soll, und binden Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aktiv ein. Tipp: V eranstalten Sie einen Workshop oder ein Team-Meeting, um gemeinsame Ziele zu definieren. Fragen Sie: Wo sehen die Teammitglieder Verbesserungspotenzial? Welche Ideen haben sie? Sorg en Sie dafür, dass Teamziele mit den Unternehmenszielen im Einklang stehen. Erinnerung: Vertrauen und Transparenz schaffen eine Atmosphäre, in der alle an einem Strang ziehen. 4. Fokus halten: Weniger ist mehr Im Führungsalltag gibt es immer viele „Baustellen“. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die richtigen Prioritäten zu setzen und sich nicht in Details zu verlieren. Hilfreiche Methoden, um den Überblick zu bewahren, sind: Die Eisenhower-Matrix: Sie hilft, Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren. Time-Blocking: Reservieren Sie feste Zeitfenster für strategische Arbeiten. Wöch entliche Reflexion: Fragen Sie sich: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Tipp: Reduzieren Sie Ihre Hauptziele auf maximal drei pro Quartal. Das schafft Raum für Flexibilität, ohne den Fokus zu verlieren. 5. Selbstfürsorge: Führung beginnt bei Ihnen In der Hektik des Alltags vergessen viele Führungskräfte, dass sie selbst das wichtigste „Werkzeug“ sind. Gutes Führen bedeutet, auch gut für sich selbst zu sorgen – sei es durch Weiterentwicklung, Pausen oder den Austausch mit anderen. Fragen, die Sie sich stellen können: Welche Kompetenzen möchte ich 2025 ausbauen? Wie stelle ich sicher, dass ich ausreichend Zeit für mich habe? Welche N etzwerke möchte ich pflegen oder ausbauen? Tipp: Überlegen Sie, wie Sie Ihr persönliches Wachstum fördern können. Führung ist kein statischer Zustand, sondern ein ständiger Lernprozess – und das ist es, was sie so spannend macht. Fazit: Erfolg beginnt mit Klarheit und Fokus 2025 bietet Ihnen die Chance, Ihre Ziele klar zu definieren und nachhaltig umzusetzen. Mit den fünf Schritten aus diesem Artikel schaffen Sie die Grundlage, um nicht nur erfolgreich zu sein, sondern diesen Erfolg auch mit Leichtigkeit zu genießen. Führung heißt nicht, alles perfekt machen zu müssen – es geht darum, bewusst voranzugehen, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst immer wieder weiterzuentwickeln. Nutzen Sie die Möglichkeit, bewusst zu starten, und machen Sie 2025 zu Ihrem Jahr.
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